Warum Ägypten?

In den letzten Wochen haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, warum Gott seinen Kindern überhaupt erlaubt hat, nach Ägypten zu gehen. Einmal zuvor wollte Isaak wegen einer Hungersnot in 1. Mose 26 nach Ägypten gehen, und Gott wies Isaak eindeutig an, nicht zu gehen, sondern in dem Land zu wohnen, das er ihm gegeben hatte.

Im Leben Jakobs ermutigte er ihn jedoch, mit der Verheißung, ihn zu segnen und zu vermehren, nach Ägypten zu gehen. 1. Mose 46 – Ich bin der starke Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn dort will ich dich zu einem großen Volk machen! Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen, und ich führe dich gewiss auch wieder hinauf…

Jahre später wurden sie jedoch von genau dieser Nation versklavt, zu der Er ihnen erlaubte zu gehen. Nichts davon ergab für uns einen Sinn. Ganz ehrlich, wenn Er wusste, dass sie Sklaven werden würden, warum ließ Er sie nicht einfach in dem Land, das Er ihnen gegeben hatte?

Wir haben immer noch keine Antwort auf diese Frage, aber als wir Gerrit zuhörten, wie er den Torah-Abschnitt ‚Shemot‘ erklärte, haben wir eine neue Perspektive auf etwas bekommen.

Gott rief Mose, nach Ägypten zurückzukehren, nachdem er es endlich hinter sich gelassen hatte. Er rief ihn zurück, um eine ganze Nation aus dem Griff der Sklaverei und der Gefangenschaft zu befreien; um Sein Volk zu zeigen, dass Er ihr Gott ist und um sie aus der Knechtschaft zu führen.

Gott hat einen größeren Plan. Er hat eine göttliche Bestimmung, in der jeder von uns eine einzigartige Rolle spielt. Gehorsam und Bereitschaft sind Schlüssel für diesen Weg, für den Er uns geschaffen hat. Keines unserer Leben ist ein Zufall oder ein Fehler, wir sind berufen, Mitglied Seines Teams zu sein, um Seine Werke zur Erfüllung zu bringen.

Gestern Abend haben wir den Kindern vorgelesen aus Jakobus 1, wo das gesamte Konzept der Anfechtungen besprochen wird. Anfechtungen, die Glauben und Geduld erzeugen. Er erwähnt aber auch, dass wir, wenn wir Anfechtungen erleben, um Weisheit bitten sollten, und diese wird uns gegeben, aber wenn wir darum bitten, sollten wir dies im Glauben tun, ohne daran zu zweifeln, denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen wird. Er sagt, dass ein Mensch mit geteiltem Herzen unbeständig ist in allen seinen Wegen.

Wir verstehen vielleicht nicht das Warum oder die Bedeutung unserer alltäglichen Kämpfe, aber wir verstehen, dass wir Demjenigen vertrauen müssen, Der uns geschaffen hat.

Also, obwohl wir die Erzählung Ägyptens nicht vollständig verstehen, erkennen wir, dass immer etwas Größeres im Spiel ist, als wir verstehen können. Gott lädt uns jedoch ein, in solchen Zeiten um Weisheit zu bitten, damit Er uns offenbaren kann, was Er tut.

Wir vertrauen darauf, dass Gott jeden inmitten seines Ägyptens an einen Ort des Friedens bringen wird.

Herzliche Segensgrüße
Jacques und Chanelle Nel, Israel