Wähle das Leben

5. Mose 30,15-20

15  Siehe, ich habe dir heute das Leben und das Gute vorgelegt, den Tod und das Böse.
16 Was ich dir heute gebiete, ist, daß du den Herrn, deinen Gott, liebst und in seinen Wegen wandelst und seine Gebote, seine Satzungen und seine Rechtsbestimmungen hältst, damit du lebst und dich mehrst; und der Herr, dein Gott, wird dich segnen in dem Land, in das du ziehst, um es in Besitz zu nehmen.
17 Wenn sich aber dein Herz abwendet und du nicht gehorchst, sondern dich verführen läßt, andere Götter anzubeten und ihnen zu dienen,
18 so verkünde ich euch heute, daß ihr gewiß umkommen und nicht lange leben werdet in dem Land, in das du über den Jordan ziehst, damit du dorthin kommst [und] es in Besitz nimmst. 19 Ich nehme heute Himmel und Erde gegen euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt; so erwähle nun das Leben, damit du lebst, du und dein Same, 20 indem du den Herrn, deinen Gott, liebst, seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst; denn das ist dein Leben und bedeutet Verlängerung deiner Tage, die du zubringen darfst in dem Land, das der Herr deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, zu geben geschworen hat.

Als ich eines Morgens in dieser Woche die letzten Lehren von unserem vater Gerrit bearbeitete, hörte ich, wie er etwas teilte, das mich zum Nachdenken brachte. Er erzählte von einer Zeit, in der er dachte, er hätte alles verloren und wie der Vater ihn aufforderte, etwas zu tun. Es war kein großer Schritt des Glaubens, sondern nur ein kleiner Akt der Demut und des Gehorsams. Dabei änderte sich augenblicklich seine Situation und sein Leben bewegte sich wieder auf einen Weg der Wiederherstellung. Ich habe diese Geschichte schon oft gehört, aber diesmal sprach sie wirklich mein Herz an.

Die Frage kam mir ins Herz. Hast du den Mut, den ersten Schritt des Gehorsams und des Glaubens zu tun? Ich dachte an die Kinder Gottes, die in Ägypten in Knechtschaft gefangen waren. Als sie das Wort Gottes hörten, Ägypten zu verlassen, standen sie vor der Wahl, ob sie die ersten Schritte des Gehorsams aus der Sklaverei in die Freiheit unternehmen sollten.

Diese Entscheidung ist mir bekannt. So oft befinde ich mich in einer Situation, wo ich mich an einer Kreuzung befinde. Ich stehe dann vor einer Wahl, die nur ich treffen kann.

Werde ich Leben oder Tod / Glaube oder Angst / Selbstgerechtigkeit oder Demut / Vergebung oder Unversöhnlichkeit wählen und schließlich Liebe oder Hass?

Wenn ich wirklich ehrlich zu mir selbst bin, gebe ich zu, dass viele der Kämpfe oder wirklich schlechten Situationen und Beziehungen in meinem Leben auf schlechte Entscheidungen zurückzuführen sind, die ich getroffen habe. Manchmal fühlt es sich so an, als ob ich außerhalb von mir stehe und schaue, wie ich die falsche Wahl treffe.

In meinem Herzen weiß ich, dass sich die ganze Situation ändern würde, wenn ich anders wählen würde / der Kampf wäre entschärft und der Sieg wäre errungen.

Trotzdem beobachte ich, wie ich Tod über Leben / Wut über Liebe / Unversöhnlichkeit über Vergebung und Angst über Glauben wähle. Als ob ich keine Wahl hätte. Und da ist sie! Die größte Lüge aller Zeiten! Die Lüge, die uns, Gottes Hauptschöpfung, in Knechtschaft hält.

Die Wahrheit: Ich habe die Wahl, jede Minute eines jeden Tages habe ich die Wahl. Wir sind nach dem Bilde Gottes geschaffen, um zu regieren und zu herrschen, und nicht um uns ausgeliefert zudühlen.

Und ja, es ist nicht einfach, es gibt keine Abkürzungen. Es ist eine Entscheidung, die wir immer wieder treffen müssen. Wenn mein Vater Gerrit nicht gehorcht hätte oder wenn die Kinder Gottes sich entschieden hätten zu bleiben, wie anders wären die Dinge gewesen. Aber sie haben die richtige Wahl getroffen, die zu Freiheit und Sieg führte. Ich kann nur beten, dass ich mich jeden Tag als sein Kind sehe und mich daran erinnere, dass ich mich entscheiden kann, zu leben und zu gehorchen.